Wir sind heute pünktlich um 8.45 Uhr unserer Zeitrechnung am Ostbahnhof losgefahren gen Wasserburg Heldrungen im beschaulichen Thüringen. Nach einer ruhigen, entspannten und lustigen Busfahrt mit einer 20 minütigen Pause kamen wir nach 4 Stunden Fahrt endlich auf unserer Burg an.Wir bekamen vom Hausherren Jörg zu Beginn eine kleine Einführung in die Räumlichkeiten und die Entwicklung der Burg. Danach konnten wir unser erstes Mittagsmahl genießen, die Zimmer beziehen und erstmal ankommen.Ritter Jörg führte uns ab 16 Uhr dann durch die Burg. Er zeigte uns den Wallgraben, das Tor, das Verlies und das umliegende Gelände. Wir bekamen viele spannende geschichtliche Fakten vermittelt. Das Quiz im Nachhinein ließen wir dann aber doch lieber wegfallen - es war viel spannender sich kennenzulernen und seiner Energie freien Lauf zu lassen.Um 18 Uhr speisten wir wieder gemeinsam zu Abend. Unsere Küchenfeen erfüllen uns jeden Wunsch, sogut es nur eben geht 🖤
Unser Abendprogramm verlief im Großen und Ganzen entspannt. Das erste Mörderspiel wurde eingeläutet und die ersten Einkäufe im naheliegenden Tante-Emma-Laden, auch Lidl genannt, getätigt. Nach erfolgreichem Morden und Einkaufen verkrümelten wir uns nach und nach in unsere Federn. Alle Kinder schliefen fast augenblicklich ein. Der erste Tag ist dann doch der aufregendste von allen.
Sonntag 09.04.2017
Liebe Mittelalterkindereltern.
Heute haben wir einen seeeehr entspannten Tag gehabt. Alles begann wie immer mit einem ausgiebigen Frühstück. Wenn das Wetter gut ist, sitzen wir auch schon draußen und lassen die Frühlingssonne unsere Gesichter wärmen.
Bis zum Mittagessen durften wir uns frei bewegen: Basketball, Fußball und Tischtennis spielen, spazieren gehen, in der Sonne liegen, Kopf stehen und lachen und noch vieles mehr. Nach einem leckeren Mittagsmahl begannen dann Workshops, an welchen die Kinder auf freiwilliger Basis mitmachen teilnehmen durften. Sarah ging mit den Kindern in den angrenzenden Wald. Dort wurde "Überleben im Mittelalter" praktiziert. Die Wahrnehmung der Natur wurde geschult. Welche Pflanzen essbar sind, welche nicht und wie man am besten Brennesseln pflückt, ohne sich zu "verbrennen". Steffi, Susann, Jascha und später dann noch Jessi sind mit vielen Kindern im inneren und äußeren Burggraben Kanu gefahren. Das war ein Erlebnis! Paddeln und rudern sind doch zwei verschiedene Paar Schuhe. Wir hatten alle sehr viel Spaß dabei, uns im Kreis zu drehen, vorwärts und rückwärts zu fahren und uns mit einem etwas aufmüpfigen Schwan zu verständigen.
Nachdem Tonio und Jessi am Nachmittag zu uns stießen, konnten einige Kinder mit Tonio noch Gauklerspiele genießen. Der Abend verklang nach dem Abendbrot ruhig, mit Werwolf spielen und die letzten Sonnentrahlen genießen. Mal sehen, was der erste Wochentag so für uns bereit hält . . .
Montag 10.04.2017
Der heutige Morgen begann bei vielen von uns beim Frühsport mit Tonio, der uns ordentlich schwitzen ließ.
Nach dem stärkenden Frühstück, machten wir eine Reise in eine längst vergangene Zeit, zum Mittelalter. Durch den Tag leitete uns ein Herr, der sich als der Seelenfänger vorstellte.
Wir fanden uns alle in einem Trauungssaal wieder, wo wir zwangsverheiratet wurden. Nun ja, einige freuten sich über ihre frisch gebackenen Ehepartner und einige eher weniger. Doch so war es nun einmal im Mittelalter. Natürlich bekamen wir auch passende Gewände, die uns noch ein wenig mehr in die Zeit des Mittelalters schlüpfen ließen. Nach der Trauung, durften wir dann zur Tat streiten und kleine Körbe flechten. Im Anschluss sollte das Rittermal folgen. Wir fanden uns in einem großen Rittersaal, mit langen Tafeln, eingedeckt mit mittelalterlichem Geschirr und Besteck wieder. Es folgten 5 Gänge, eine kleine Vorspeise, eine heiße Suppe, die mit einem Löffel aus Brot gelöffelt wurde, Pellkartoffeln, eine Hühnerkeule und eine kleine Nachspeise. Gespeist wurde wie im Mittelalter ohne die für uns bekannten Sitten und Regeln. Sogar rülpsen und pupsen war erlaubt. Oh oh! Nach dem festlichen Mal, ging es für uns weiter im Programm. Zuerst konnten wir unsere eigenen Kerzen gießen und danach ging es zum Bogenschießen, was auch gleichzeitig das Ende unseres Mittelaltertages darstellte. Wir legten unserer Gewände ab und erreichten damit wieder unser heutiges Zeitalter. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir mit Einkaufen und anderen Freizeitaktivitäten auf dem großen Gelände. Nach dem Abendbrot fand sich eine große Gruppe zum Werwolfspiel zusammen, während andere die letzten Sonnenstrahlen beim Ball über die Schnur, Basketball oder Fußball genossen. Dann neigte sich der Tag allmählich dem Ende zu. Wir machten uns bettfertig und schlüpften in unsere Betten. Heute werden wir bestimmt vom Mittelalter träumen. Wir sind gespannt auf den morgigen Tag.
Dienstag 11.04.2017
Heute war unser Wandertag im Gebirge. Zur Vorbereitung gab es natürlich Frühsport und danach ein kräftiges Frühstück, bei dem wir auch gleich unser Lunchpaket fürs Mittag vorbereitet haben. Zehn Uhr stand dann schon der Bus bereit, der uns nach Thale brachte. Dort warteten die Hexen auf ihrem Tanzplatz auf uns. Auf der Bergspitze angekommen konnten wir zunächst ein wenig freie Zeit dazu nutzen, uns alles anzuschauen vom verkehrten Hexenhaus bis zur sommerlichen Rodelbahn. Mit letzterer sind wir dann auch alle gefahren, die Lust darauf hatten und die meisten sogar zwei Mal.Anschließend brachte die Seilbahn uns wieder zurück ins Thaletal, wo wir wieder vom Bus eingesammelt und zur Burg zurück gebracht wurden.Bis zum Abendessen war noch ein bisschen Zeit zum Spielen und danach ebenso. Anschließend hat sich eine große Gruppe gefunden, um Werwölfe zu spielen und die anderen haben das Lagerfeuer entzündet. Leider brannte es schneller ab als erhofft und so ging der Abend früh zu Ende. Allerdings gab es dann doch noch einen Grund sich aufzuraffen und aus den Betten zu kommen: Die Nachtwanderung führte uns auf die Mission, den schrecklichen Feuerspeier Levitas zu zähmen. Für die Mutigsten unter uns war das doch ein Klacks und so konnte aus den gesammelt Zutaten auch schnell ein magischer Trank gebraut werden, der den Drachen zum zahmen Haustier machte. Jeder nahm sich noch ein Stück vom Drachenschatz und dann verschwanden wir für heute endgültig im Bett.
Mittwoch 12.04.2017
Liebe Burgkindereltern, heute war ein ereignisreiche Tag. Wir sind erst auf das Kyffhäuserdenkmal raufgeklettert, haben dann die Höhle von Barbarossa erkundet, danach unsere Runden im Bad Frankenhausener Wasser gedreht, anschließend auf der Burg ritterlich gegrillt und zum Schluss versucht, unsere Abschiedsdisco zu genießen - soviel erstmal vorweg. Unser Tagesausflug begann also mit der Besteigung des Denkmals für Kaiser Wilhelm den 1., auch Barbarossa oder Rotbart genannt. Ein beeindruckendes Bauwerk, welches hoch oben auf einem Berg steht und aus weiter Ferne für jeden sichtbar ist. Wer wollte, konnte die über 200 Stufen bist zur Krone hinauf klettern, um dann mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt zu werden. Wir hatten jedoch nicht all zu viel Zeit, weshalb es für uns nach einer Stunde auch schon weiter ging zur Barbarossahöhle, die am Fuße des Berges liegt. In dieser Höhle haust der Sage nach immer noch der Geist von Barbarossa. Entdeckt wurde die Höhle vor über 100 Jahren von Bergarbeitern, die nach einem besonderen Gestein gruben. Sie fanden anstelle dessen jedoch die über 1 km lange Höhle. Sie ist heute noch genauso erhalten, wie sie damals vorgefunden wurde. Natürlich wurden Wege gelegt, damit Besucher unbeschadet vom Eingang zum Ausgang gelangen können und die Höhle wächst natürlich langsam weiter vor sich hin. Im Anschluss durften die Kinder und auch Betreuer ihrer Energie freien Lauf lassen beim Besuch der Kyffhäuser Therme. Die Zeit ging auch hier wieder vieeeeel zu schnell rum, weshalb wir uns alle sehr langsam gen Burg zurückbewegten. Dort wurden wir mit einem ritterlichen Festmahl vom Grillmeister verköstigt, was uns die langen Fußwege schnell vergessen ließ. Unsere Disco konnte aufgrund eines fehlenden Kabels erstmal nicht starten. Solange vergnügten sich die Kinder mit Luftballons aufpusten, platzen lassen und quietschen lassen. Nachdem der Seelenfänger die Disco mit einem Kabel rettete, musste diese dann leider um 22 Uhr frühzeitig wieder beendet werden. Die anderen Hausgäste wollen eben auch ihren Schlaf. Alle Kinder durften jedoch noch länger wach bleiben. Sie bekamen noch wie versprochen ein Eis zum naschen und durften das Spiel Bayern München gegen Real Madrid zu Ende gucken. Nach diesem aufregenden Tag hatten sich alle ihren Schlaf mehr als verdient. Morgen geht es dann schon wieder in die Heimat zurück. Wie schnell eine Woche doch vergehen kann, wenn man so viel erlebt. . .
Donnerstag, 13.04.2017
So schnell verging die Zeit und heute ist der letzte Tag angebrochen. Der letzte Frühsport lockt mit Selbstverteidigungsübungen. Das letzte Frühstück hat den Beigeschmack von Abschied. Vielen erscheinen die letzten fünf Tage zu kurz, doch gleichzeitig freuen sich auch alle auf zu Hause. Wir Paddelkids überreichen dem Team der Herberge ein Geschenk, damit wir in Erinnerung bleiben. Außerdem wollen wir doch nochmal wiederkommen und haben sichergestellt, dass man uns nicht so schnell vergisst. Dann kommt der Bus, der uns außer Sichtweite des Schlosses bringt und damit wird aus einer herrlichen Woche eine schöne Erinnerung. Manche schwärmen noch während der Fahrt von der "besten Unterkunft aller Fahrten". Andere haben ein paar Stunden Schlaf nachzuholen. Als wir nach dieser Tour durch Deutschlands ländliche Gebiete endlich die ersten Umrisse Berlins erkennen, verbreitet sich das Gefühl von sehnsüchtig erwarteter Heimat. Diese tolle Fahrt endet und die nächste kann gar nicht schnell genug kommen.
Bis dahin wünschen wir frohe Ostern und einen guten Start in den Sommer.
Bis später
eure Paddelkids
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