Sonntag, 29.01.
Liebes Tagebuch,
heute beginnt ein neues Kapitel in meinem Leben als Paddel-Kid: ich bin nämlich mit 26 anderen Kids, großen und kleinen, erfahrenen und unerfahrenen, ins Skilager nach St. Oswald aufgebrochen! Pünktlich um 8:00 Uhr fuhr unser bequemer Bus vom Ostbahnhof los. Zurück blieben die winkenden Eltern...
"Ra-ta-ta, ra-ta-ta" - die eintönigen Geräusche der Räder auf der Autobahn machten schläfrig. Aber nur bis zum ersten Stopp. Danach fing ich an, die anderen kennenzulernen und Spiele wurden gegen die Langeweile gespielt... Bis ich plötzlich vom Schnee geblendet wurde: unendliche Weiten, auf Bäumen, Wiesen, Feldern.
Je weiter der Bus sich durch das Thüringer Schiefergebirge schlängelte, desto höher der Schnee...
Zweiter Stopp, um die Mittagszeit, an dem Restaurant mit dem großen gelben M. Einige Taschengeld-Selbstverwalter nutzten die Gelegenheit, ein paar Dukaten auszugeben. Dann ging es auch schon weiter. Wir setzten zum Endspurt an. Wie es aber immer so ist, wollte der Endspurt kein Ende nehmen. "Wann sind wir da?" "Wie lange noch?"
Gegen 16:00 Uhr hatten wir es endlich geschafft! Ich muss sagen, das Haus ist einfach super! Nach einer Belehrung teilten wir uns auf die Betreuer auf und bezogen unsere Zimmer. Vor dem Abendessen war dann noch Zeit draußen im Schnee zu toben. Und das, obwohl es schon dunkel war!
So, liebes Tagebuch, jetzt ist es fast 22:00. Nach all diesen vielen Eindrücken werde ich bestimmt super schnell einschlafen.
Ich bin schon sehr gespannt, was morgen auf mich wartet... Also auf zu neuen Abenteuern!
Montag, 30.01.
Liebes Tagebuch,
die erste Nacht ist vorbei und ich habe super geschlafen! Das lag bestimmt an den fluffigen Federbetten, so wie bei Frau Holle... Übrigens Frau Holle: es schneite den ganzen Tag lang. Plötzlich war der Schnee kniehoch (...was bei meiner Größe nicht verwunderlich ist)!
Nach einem leckeren Frühstück teilten wir uns in Rodler / Skifahrer und fuhren in kleinen Gruppen zum Ski-Verleih. Dort wurden wir mit Helm, Ski, Stöckern und Schlitten professionell ausgestattet. Während die Skifahrer lange brauchten, konnten die Rodler schon auf unserem Anwesen üben.
Als die Skifahrer endlich wieder zurück waren, stärkten sich alle mit Chili con Carne, denn wir brauchten Kraft für die zweite Hälfte des Tages: es ging jetzt richtig raus in den Schnee. Während Kathi die Regeln der FIS erklärte, das An- und Ausziehen der Ski und erste Schritte übte, suchte sich die Schlitten-Truppe einen Berg zum rodeln. Bevor es losgehen konnte, mussten sie allerdings noch die Piste präparieren: jeder Rodler kullerte im glitzrig-kalt-weichen Schnee den Berg hinunter. Nun konnte man endlich loslegen...
Irgendwann ging gar nichts mehr und alle versammelten sich zum
Abendessen und dann kam sie ... die Überraschung des Tages: Lagerfeuer mit Stockbrot im Schneetreiben!
Außerdem gab es die Gelegenheit in den beheizten Whirlpool zu steigen und zu entspannen.
Das tat ich dann auch und schwups, kam die Müdigkeit eines langen Tages über mich. "Gute Nacht", kann ich nur noch flüstern. Und schon fallen meine Äuglein zu...
Dienstag, 31.01.
Liebes Tagebuch,
manchmal gibt es Tage, da möchte man sich nach dem Wecken noch öfter als ein Mal im Bett umdrehen...
Heute war einer dieser Tage, aber wir mussten sogar schon früher aufstehen, denn heute stand Skifahren und Rodeln im nahegelegenen Skigebiet auf dem Plan.
Alle frühstückten schnell und schlüpften in ihre pistentauglichen Klamotten. Der Shuttlebus wartete schon auf uns...
Vor Ort angekommen teilten wir uns in 3 Gruppen: Skischule, Rodler und "Skiprofis". Und los ging's!
》Die Rodler:
Um den Lift zu erreichen, mussten wir erstmal zu Fuß den Berg erklimmen. Das war echt anstrengend! Völlig außer Puste, kamen wir letztendlich dort an und waren echt froh, dass wir den Rest befördert wurden. Helm auf, Schal festgezurrt und abwärts! Das Training gestern hat sich gelohnt. Alle kamen heil unten wieder an. Und auf zur nächsten Runde. Die steife Brise, die uns den Schnee ins Gesicht blies, störte nicht. Mittags bekamen wir einen warmen Imbiss direkt nach oben geliefert: Milchreis mit Apfelmus, warmen Tee und Mandarinen zum Kompott. Das war echt eine coole Sache... So gestärkt ging es in die nächste Runde - so lange, bis unsere Rodelkarten die Gültigkeit verloren.
》Währenddessen bei den Skiprofis:
Die verschiedenen Pisten wurden ausprobiert, genauer gesagt, rote und blaue. Lustig war das Aussteigen aus dem Lift. So mancher Knoten in den Beinen musste enttüddelt werden! ... Auf und nieder -immer wieder. Nur Fliegen ist schöner! Und die Zeit flog tatsächlich ganz schnell vorbei. Schön war, dass zum Schluss jeder aus der Gruppe stolz auf sich war, dass alles so gut geklappt hat...
》Bleibt noch die Skischule:
Eine nette Skilehrerin zeigte uns, wie man die verschiedenen Fußstellungen macht, Kurven fährt, seitwärts hochklettern kann... Die richtige Haltung ist beim Skifahren nämlich gaaanz wichtig!!!
Alle übten fleißig, damit sie so schnell wie möglich zu den Profis aufschließen können...Schlapp gelacht haben wir uns auch, als ein Junge aus meiner Gruppe in eine Schneewehe gefahren ist. Tja, hat halt die Kurve nicht gekriegt, konnte aber auch selber drüber lachen ...
Um 16:00 Uhr holte der Shuttlebus alle Gruppen wieder ab. Leider konnte er uns nicht ganz bis zum Haus fahren, weil die sehr engen Straßen inzwischen glatt waren.
Also gingen wir den Rest des Weges zu Fuß und waren glücklich, endlich angekommen zu sein! Entspannung gab's für alle die, die wieder in den warmen Whirlpool kletterten. Andere spielten Karten oder Kicker, so wie jeder wollte.
Dann hörte man überall im Haus Gejubel: zum Abendbrot gab es frisch gegrillte Burger! Lecker, lecker, lecker ...
Den Rest des Abends spielten wir alle Werwolf. Als die Bettruhe eingeläutet wurde, dauerte es nicht lange bis ein wohliges Schnarchen im Haus zu hören war. Und nun schlaf auch ich.
Gute Nacht und bis morgen!
Mittwoch, 01.02.
Liebes Tagebuch,
heute früh konnte ich den Tag etwas ruhiger angehen. Ich bin nämlich in der Rodelgruppe und die hatte heute etwas besonderes vor. Doch dazu später mehr...
Die Skifahrer machten sich also gleich nach dem Frühstück auf den Weg ins Skigebiet, wo sie den ganzen Tag blieben. Cool war, dass ab Mittag alle Skifahrer zusammen fahren konnten, denn die "Frischlinge" waren inzwischen soweit, von der Skischule auf die richtige Piste zu wechseln...
Dann kam die Nachricht, dass unser "Essen auf Rädern" es nicht den Berg hinauf schafft, stattdessen kehrten wir in einer gemütlichen Skihütte ein, um unseren Hunger zu stillen.
Nun zu uns Rodlern: bis zum Mittagessen waren wir in einer Glasbläserei und durften uns selbst im Herstellen einer Glaskugel versuchen. Das hat allen Spaß gemacht und stolz waren wir auch auf unsere Kugel. Wusstest du, dass das Rohglas bei 600 °C geschmolzen wird und dann erst bearbeitet werden kann?
Jetzt muss meine Kugel noch bis morgen abkühlen und dann kann ich sie dir zeigen. Bin schon sehr gespannt wie sie aussieht, denn die Farben, die ich mir ausgesucht habe, verändern sich noch ein bisschen nach dem Abkühlen...
Geflasht hat mich auch, was alles aus Glas gemacht werden kann. Bäume, Tiere, Blumen...
Da war eine ganze Ausstellung.
Nach dem Mittagessen (Hot Dogs) fanden verschiedene Workshops statt: Backen, Schach im Schnee, Schneemann- und Iglubauen. Weil es hier seit unserer Ankunft fast ununterbrochen schneit, mussten wir uns ums Baumaterial auch keine Sorgen machen. Wer weiß, ob uns das Iglu nicht noch mal nützen kann...
Als die Skifahrer zurück kamen, gab es auch bald Abendbrot.
Leider mussten wir uns danach von unserem Lieblings-Basti verabschieden, der wegen seiner Arbeit schon früher nach Hause musste. Knuddel hier, Drücker da und dann verschwand er im Schneetreiben in die dunkle Nacht... (Seufz-Tränchen!)
Liebes Tagebuch, jetzt muss ich dir noch etwas beichten: wir haben die restliche Freizeit bis zur Nachtruhe etwas zu stürmisch begonnen, darum trommelten uns die Betreuer zum Schnee schippen zusammen. Angeblich wegen zu viel Energie! Als unsere Gesichter nicht mehr länger werden konnten, kam die Aufklärung - ein nächtlicher Waldspaziergang im tiefen unberührten Schnee erwartete uns. Stell dir vor, wir brauchten nicht einmal eine Taschenlampe, so hell leuchtete der Schnee auf den einsamen Pfaden und entlang der Bäume. Auf dem Rückweg durften wir noch kurz im Schnee toben, dann ging's zurück und direkt ins Bett.
Für viele genau zur richtigen Zeit. In diesem Sinne:
Gute Nacht und träume süß!
Donnerstag, 02.02.
Liebes Tagebuch,
heute früh beim Aufstehen konnte ich aus meinem Fenster zum ersten Mal die Sonne über den schneebedeckten Tannen sehen. Das sah so schön aus!
An unserem letzten Tag hatten wir viel vor, deswegen gab es einen straffen Zeitplan und das ist auch der Grund, warum mein heutiger Eintrag auch ein Schnelldurchlauf ist:
Nach dem Frühstück schnell nochmal auf die Piste - Schlitten- und Skifahren.
Danach schnell zum Essen ( es gab Kartoffelsuppe). Wer fertig war, flitzte schnell ins Zimmer, um die Badetasche zu schnappen, denn der Bus zum Erholungsbad wartete schon. Die Fahrt dorthin dauerte etwas länger, weil überall Schnee auf den Straßen lag. Wir sind aber sicher dort angekommen und ins Wasser gehopst. Dort konnten wir mit unseren Betreuern toben, tauchen und Quatsch machen. Außerdem gingen wir fast alle in die Dampf- und Kräutersauna. Was glaubst du, wie schnell verstopfte Nasen wieder frei wurden.
Die Rückfahrt war viel schneller und so waren wir genau dann zurück, als die Steacks und Bratwürste vom Grill genommen wurden.
In Sekundenschnelle war das Tablett leergegessen und die Disco konnte starten...
Liebes Tagebuch, ich will jetzt auch tanzen gehen und sage schonmal tschüss und bis morgen!
Freitag, 03.02.
Liebes Tagebuch,
heute ist Tag der Abreise und wir wurden schon früh geweckt. Es gab noch eine Menge zu tun, damit wir das Haus ordentlich und sauber verlassen konnten.
Nach einem stärkenden Frühstück teilten wir uns auf - jeder hatte seine Aufgabe. Stell dir einfach einen groooßen Ameisenhaufen vor und du bekommst eine Idee, wie es bei uns aussah...
Wenn du denkst, das war's schon, irrst du dich!
Es folgte nämlich noch ein Kraftakt: das Gepäck musste den zugeschneiten Berg bis zum Bus gebracht werden. Alle packten kräftig an und dann hatten wir es endlich geschafft! Uff!!!
Nun haben wir es uns im Bus gemütlich gemacht; die schneebedeckte Landschaft fliegt an uns vorbei und wir denken zurück an die vielen Abenteuer, die wir in so kurzer Zeit erleben durften. Absolut Mega!!! Mein Entschluss steht fest: nächstes Jahr fahre ich wieder mit. Wirklich!
Nun aber freue ich mich auf den Augenblick, wenn ich Mama, Papa, Bruder, Schwester, Oma, Opa, Tante, Onkel,... am Ostbahnhof treffen und in den Arm nehmen kann...
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